Diese Jahrhunderte alte, chinesische Heilmethode hat schon so manches Pferd wieder auf die Beine gebracht.
Akupunktur ist eine etwa 5000 Jahre alte Heilmethode und gehört zur TCM, der traditionellen chinesischen Medizin. Es handelt sich um eine ganzheitliche Heilmethode. Alte Funde zeigen, dass die ersten Akupunkturbehandlungen mit spitzen Knochen und Bambusspitzen durchgeführt wurden. Sogar in Europa war die Akupunktur bekannt, wie der 5000 Jahre alte Fund im Gletschereis des Mannes "ötzi" belegen, der eintätowierte Akupunkturpunkte aufwies.
Das Wort "Akupunktur" kommt aus dem Lateinischen von acus = Nadel und pungere = stechen. Heute wird diese alte Heilmethode weltweit bei Mensch und Tier mit großem Erfolg angewendet. Wissenschaftlich werden die Wirkungsweise und die seit Jahrhunderten überlieferten Akupunkturpunkte heute nachgewiesen. Die Akupunktur kann als alleinige Behandlungsmethode oder in Kombination mit anderen Heilmethoden angewendet werden. Wichtig ist immer, den ganzen Menschen und das ganze Tier zu sehen und nicht nur ein Symptom. Die Anwendungsgebiete der Akupunktur sind vielseitig.
Neben der "normalen" Akupunktur mit Nadeln gibt es eine besondere Form der Akupunktur: die Goldakupunktur, das Einsetzen von 24-karätigen Goldkügelchen in bestimmte Akupunktur-Punkte.
Diese besondere Therapieform ist keine reine Schmerztherapie in dem Sinne, dass nur der Schmerz genommen wird wie z.B. mit einem konventionellen Schmerzmittel. Vielmehr wird durch die besondere Einwirkung über den Akupunkturpunkt der Stoffwechsel des erkrankten Gelenkes verbessert. Dadurch werden die einzelnen Zellen von giftigen Stoffwechselprodukten befreit und auf diese Weise eine geregelte Funktion wiederhergestellt. Folge ist tatsächlich eine Schmerzlinderung oder –befreiung, die aber nicht durch Ausschaltung der Schmerzweiterleitung entsteht, sondern in der Ausschaltung der Schmerzursache. Die Akupunktur mittels Goldimplantaten ist jedoch nur selten in der Lage, die Veränderungen an den Gelenken (z.B. im Röntgenbild sichtbare Arthrosen) zu beseitigen, was aber auch die Schulmedizin nicht leisten kann.
Ist die Therapie erfolgreich, stellt sich nicht nur eine insgesamt bessere Beweglichkeit ein, sondern der Hund wird deutlich munterer: Lebensqualität und Lebensfreude nehmen zu. In den meisten Fällen ist nach einer gewissen Zeit keine Medikamentengabe mehr nötig, in wenigen Fällen kann die Dosis zumindest stark verringert werden.
Natürlich gibt es auch Fälle, bei denen die Goldakupunktur nicht hilft, diese Zahl liegt jedoch bisher bei unter 5%.
Diese Therapie ist ein einmaliger Eingriff. Nach den bisherigen Erfahrungen mit dieser Methode (seit 1989) wirkt die Goldakupunktur ein Hundeleben lang.
Durch Röntgen-Kontroll-Aufnahmen ist festgestellt worden, dass das Gold im Körper nicht wandert und sich auch nicht “verbraucht”.
Durch eine eingehende ausführliche Voruntersuchung wird festgestellt, welche Gelenke verändert sind. Basierend auf Hinweisen dieser Untersuchung werden Röntgenaufnahmen des jeweiligen Gelenkes angeferigt. Anschließend erhält der Hund - nach einer Herz-Kreislauf-Kontrolle - die Beruhigungsspritze. Wenn der Hund schläft, wird die Haut über den jeweiligen Akupunktur-Arealen rasiert, gewaschen und desinfiziert.
Nun wird eine Hohlnadel in die ausgewählten Akupunktur-Punkte verbracht. Mit einer Pinzette wird dann die entsprechende Anzahl Goldkügelchen (Durchmesser 1mm) in die Kanüle plaziert und mit einem Stift in die Tiefe geschoben. Die Kügelchen werden in das umliegende Gewebe des Gelenkes gesetzt.
Sind alle vorgesehenen Punkte auf diese Art behandelt, wird abschließend bei Bedarf eine Röntgenaufnahme angefertigt, um den richtigen Sitz der Goldkügelchen zu überprüfen.
Bisher werden mit der Goldakupunktur vor allem Gelenkbeschwerden, die für den Hund sehr schmerzhaft sind und zu einer starken Bewegungseinschränkung führen behandelt. Gleiches gilt prinzipiell für jedes andere Tier, vor allem auch für das Pferd.
Am häufigsten betroffen sind die Hüften infolge einer Hüftgelenksdysplasie. Aber auch andere Arthrosen von Hüfte, Knie, Spunggelenk, Schulter und Ellenbogen, sowie eine Verknöcherung der Wirbelsäule (Spondylose), beim Pferd z.B. auch die “Hufrolle”, können behandelt werden.
(Text unter Verwendung eines Artikels von Erhard Schulze –2003)
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